Hundertwasser

Mosaik unterm Regenturm in Plochingen

Friedrich Stowasser (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2), besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser, war ein österreichischer Künstler und Multitalent.

Auf dieser Seite stellen wir die von uns besuchten Hundertwasser Bauwerke mit Bildergalerien vor. Wir hoffen, dass wir im Laufe unseres restlichen Lebens noch einige Bauwerke besuchen können.







„Nur Hundertwasser um sich und den Himmel über sich“, so hat er geschwärmt, als er hörte, dass er den Innenhof dieser Anlage gestallten sollte. Das faszinierende Bauwerk "Unterm Regenturm" ist ein attraktiver Anziehungspunkt in dem sonst so verträumten idyllischen Städtchen Plochingen.

Zwischen den Jahren 1990 – 1994 entstand ein Wohn- und Geschäftshauskomplex als Ringbau um einen Innenhof. Die Architekten hatten die Idee, durch eine besondere Gestaltung des Innenhofes das Bauwerk besonders attraktiv zu machen.

Bildergalerie 1 Unterm Regenturm

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Nach Kontakten der Stadt mit dem Künstler Friedensreich Hundertwasser, erklärte er sich tatsächlich bereit, die Fassaden des Innenhofes zu gestalten. Heraus gekommen ist ein, ganz der Lebensphilosophie Hundertwassers entsprechendes Gebäude, mit fröhlicher Farbigkeit, gerundete Formen, verspielten Balkonen und Fenster. Alle Formen sind organisch. Ein interessantes Spiel der Farben, des Lichtes und der Sinne.

Bildergalerie 2 Unterm Regenturm

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Der 33 Meter hohe "Regenturm" ragt weithin sichtbar über das Bauwerk hinaus, gekrönt durch vier goldene Kugeln.

Ausspruch von Friedensreich Hundertwasser

Bei der Stapelung der Wohnungen nach oben geht zuerst der Mensch zugrunde und dann die Natur. Bei der Stapelung in die Breite läuft es umgekehrt.

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Informationsschild

Das Gebäude wurde ursprünglich von Hundertwasser als Markthalle entworfen, in der die Bauern und Händler aus der Region ihre Natur- und Bioprodukte anbieten konnten. Leider setzte sich diese gute Idee nicht durch, jetzt wird die Markthalle vermietet für Anlässe und Events jeglicher Art.


www.markthalle-altenrhein.ch
Über die Entstehung der Markthalle. Zum lesen bitte ins Informationsschild klicken.

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"Jede moderne Architektur, bei der das Lineal oder der Zirkel...eine Rolle gespielt hat, ist zu verwerfen." Denn "die gerade Linie ist die einzige unschöpferische Linie. Die einzige Linie, die dem Menschen als Ebenbild Gottes nicht entspricht."
(F.H., Verschimmelungsmanifest, 1958

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Das ursprüngliche Empfangsgebäude von 1847 wurde im Zuge eines Expo 2000-Projektes nach den Plänen des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgebaut. Am 25. November 2000 wurde der neue Bahnhof feierlich eingeweiht.

Tafel am Bahnhof

Der Bahnhof wird als „Umwelt- und Kulturbahnhof“ unter dem Namen Hundertwasser-Bahnhof Uelzen vermarktet . Seitdem hat er sich zu einer Touristenattraktion entwickelt und zählt jährlich über 450.000 Besucher. Im Juni 2013 haben auch wir den Bahnhof besucht.

Hundertwasser war das einzige Kind des arbeitslosen Ingenieurs Ernst Stowasser und seiner Ehefrau Elsa Stowasser. Der Vater starb nur dreizehn Tage nach dem ersten Geburtstag seines Sohnes an einer Blinddarmentzündung, worauf ihn seine Mutter alleine großzog. Mit sieben Jahren kam er auf die Montessori-Schule in Wien. Die dortigen Kunsterzieher attestierten ihm einen „außergewöhnlichen Formen- und Farbensinn“. Obwohl seine Mutter Jüdin war, wurde Hundertwasser 1929 katholisch getauft. Nach dem „Anschluss Österreichs“ kam er 1938 zur Hitler-Jugend. Da Privatschüler nach außen hin eher auffielen, ließ Else Stowasser ihren Sohn auf eine staatliche Wiener Schule wechseln.

Wiener Akademie der bildenden Künste

Nach seiner Matura am Gymnasium Horn im Jahr 1948 besuchte er im Wintersemester 1948/49 für drei Monate die Wiener Akademie der bildenden Künste. Dort begann er seine Werke mit dem Künstlernamen Hundertwasser (Sto = Hundert in vielen slawischen Sprachen) zu signieren. Kurz nachdem er sein Studium abgebrochen hatte, reiste Hundertwasser im April 1949 zum ersten Mal nach Italien. Er lernte u. a. den französischen Künstler René Brô kennen. Gemeinsam reisten sie 1950 bis nach Paris. Es folgten weitere Reisen nach Marokko (erste Jahreshälfte von 1951), nach Tunesien, Sizilien und auf die Bürgeralm bei Aflenz in der Steiermark.

Er war Einzelgänger und reiste Zeit seines Lebens viel und gerne. Auf den Reisen lernte er Englisch, Französisch und Italienisch. Außerdem sprach er ein wenig Japanisch, Russisch, Tschechisch und Arabisch. Stets hatte er einen Miniaturmalkasten bei sich, um überall und sofort malen zu können. Seine ersten Ausstellungen hatte Hundertwasser 1952 und 1953 in seiner Heimatstadt Wien, 1955 dann in Mailand sowie 1954 und 1956 in Paris.

Im Jahr 1957 erwarb Hundertwasser einen Bauernhof am Rand der Normandie. 1958 heiratete er in Gibraltar Herta Leitner. Die Ehe wurde zwei Jahre später wieder geschieden. Hundertwasser reiste 1960 nach Japan, wo er 1961 bei der 6. Internationalen Kunstausstellung in Tokio den „Mainichi-Preis“ erhielt. 1962 heiratete er ein zweites Mal. Auch die Ehe mit der Japanerin Yuko Ikewada wurde 1966 geschieden. Während der Zeit in Japan entstand auch der Name Friedensreich. Er übersetzte seinen Vornamen in die japanischen Schriftzeichen für die Begriffe Friede und reich und nannte sich von nun an Friedensreich.

Nach dem Bauernhaus in der Normandie kaufte Hundertwasser 1964 die nicht mehr in Betrieb befindliche „Hahnsäge“ im dünn besiedelten niederösterreichischen Waldviertel. Dort, fernab von Hektik und inmitten der Natur, richtete er sich eine neue Behausung ein. Im Jahr 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Malerei gezeigt.

Von 1970 bis 1972 arbeitete Hundertwasser mit dem Regisseur Peter Schamoni an dem Film „Hundertwassers Regentag“. Dieser war nach dem Dokumentarfilm „Hundertwasser – Leben in Spiralen“ von Ferry Radax (1966) der zweite Film über das Leben des Künstlers. Er handelt von dem alten Salzfrachter, mit dem Hundertwasser 1968 von Sizilien nach Venedig segelte und der nach vollständigem Umbau zu Hundertwassers Schiff Regentag wurde.

Hundertwasser entwarf ein Plakat der Künstlerserie der XX. Olympischen Sommerspiele 1972 in München. 1975 begann er, Postwertzeichen zu entwerfen. 1982 gestaltete er die Fassade der Rosenthal-Fabrik in Selb um. Ein Jahr später folgte die Grundsteinlegung des Hundertwasser-Hauses in Wien, das am 17. Februar 1985 an die Mieter übergeben wurde. In den Jahren darauf arbeitete Hundertwasser an zahlreichen Architekturprojekten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch in Kalifornien, Japan und Neuseeland.

1993 ließ er sich für die Idee gewinnen, für das lateinisch-deutsche Schulwörterbuch Der kleine Stowasser von Joseph Maria Stowasser, einem Vorfahren Hundertwassers, anlässlich einer geplanten Neuauflage ein künstlerisch interessantes Design zu entwerfen, „der Jugend zum Geschenk“ (Formulierung des Verlags). Diese Jubiläumsausgabe des im gesamten deutschen Sprachraum weit verbreiteten Wörterbuchs erschien 1994 in genau hundert (vgl. „Sto“ – „Hundert“) verschiedenen farblichen Variationen und wird bis heute so angeboten.

1995 erschien die „Hundertwasser-Bibel“. Die 1688 Seiten starke Bibel ist mit dreißig, extra für diese Edition geschaffenen Collagen und fünfzig Kunstwerken bebildert. Die Einbände sind handgefertigt und jeweils Unikate.



Am 19. Februar 2000 starb Friedensreich Hundertwasser auf der Rückreise von Neuseeland nach Europa an Bord der Queen Elizabeth 2 an Herzversagen.
Seinem letzten Wunsch entsprechend, wurde er am 3. März 2000 auf seinem Grundstück in Neuseeland beerdigt. Unter einem Tulpenbaum, ohne Sarg und nackt, eingehüllt in eine von ihm entworfene Koruflagge.
Der Wahlneuseeländer Friedensreich Hundertwasser entwarf 1983 die Koruflagge als Alternative zur aktuellen Flagge Neuseelands, da diese für manche Neuseeländer nur eine Erinnerung an die britische Kolonialherrschaft darstellt. Quelle: wikipedia

^ Designer Glas mit Hundertwasser Motiven. ^ Hundertwasser Fax
30 Day Fax Picture 1994
Eine Hunterwasser-Arbeit aus 30 DIN A4-Seiten
^ Designer Tasse mit Hundertwasser Motiven.
 
^ Briefmarken Entwurf "Sozialgipfel 1995" für die Vereinten Nationen.   ^ Hundertwasser Ausstellungsplakat

Der Mensch hat drei Häute: Er wird in der ersten geboren, die zweite ist sein Kleid, und die dritte ist die Fassade seines Hauses. F. Hundertwasser

Hundertwasser gestaltete 37 Bauwerke:

* Österreich
o Hundertwasserhaus in Wien, 1983-1986
o Mierka Getreidesilo Krems, 1982-1983
o Rupertinum Salzburg (Zungenbart), 1980-1987
o St.-Barbara-Kirche Bärnbach, 1987-1988
o Dorfmuseum Roiten, 1987-1988
o Textilfabrik Rueff in Muntlix, 1988
o Müllverbrennungsanlage Spittelau, 1988-1997
o Autobahnraststätte Bad Fischau, 1989-1990
o KunstHausWien, 1989-1991
o Village beim Hundertwasser-KrawinaHaus Wien, 1990-1991
o Brunnenanlage Zwettl, 1992-1994
o Pavillon bei der DDSG Blue Danube Ponton Wien, 1992-1994
o SpiralflussTrinkbrunnen I Linz, 1993-1994
o Krankenstation (Onkologie) Graz, 1993-1994
o Thermendorf Blumau, 1993-1997
o Fabrikgebäude und Hausnummern in Zwischenwasser (Vlbg)

* Deutschland
o Rosenthal-Fabrik Selb, 1980-1982
o Kindertagesstätte Frankfurt-Heddernheim, 1988-1995
o Öko-HausHammMaximilianpark 1981/1982
o In den Wiesen Bad Soden am Taunus, 1990-1993
o Unterm Regenturm, Plochingen am Neckar, 1991-1994
o Martin-Luther-Gymnasium in Lutherstadt Wittenberg, 1997-1999
o Waldspirale Darmstadt, 1998-2000
o Hundertwasser-Stadtcafe in Hamburg-Ottensen, 1998-2000
o Hundertwasserbahnhof Uelzen, 1999-2001
o Kindergarten Düsseler Tor in Wülfrath, 2001
o Grüne Zitadelle von Magdeburg, 2004-2005
o Ronald McDonald Hundertwasser-Haus der McDonald's Kinderhilfe in Essen/Grugapark
o Hundertwasserturm in Abensberg (nach einigen Diskussionen mit Denkmalschützern in etwas verkleinerter Ausführung); die Grundsteinlegung erfolgte am 23. April 2007

* Japan
o Countdown 21st Century Monument for TBS Tokyo, 1992
o Kid's Plaza Ōsaka, 1996-1997
o Maishima Incineration Plant Ōsaka, 1997-2000
o Maishima Sludge Center Ōsaka, 2000

* USA
o Quixote Winery Napa Valley, 1992-1999

* Israel
o SpiralflussTrinkbrunnen II Tel Aviv, 1994-1996

* Schweiz
o Markthalle Altenrhein, 1998-2001

* Neuseeland
o Öffentliche Toilette Kawakawa, 1999

Handschriftliche Notizen von Hundertwasser

Ersttagsbrief Lichtenstein 1993

Textquellen: Wikipedia